Von Siggiewi nach Dingli

Mitte/Ende Mai, als ich hier ankam, war wandern wettermäßig noch möglich. Habe mir ein, bzw. das einzige verfügbare Wanderbuch gekauft. Mit solchen Büchern habe ich schon im Münchner Umland die schönsten Wege entdeckt und herrliche Wochenend-Ausflüge gemacht.

Also, selbes Prinzip, anderes Land. Funktioniert auch hier ausgesprochen gut. Das Buch deckt alle Himmelsrichtungen ab, und ich werde noch sehr viel Spaß damit haben.

Die erste Wanderung war jedenfalls schon der Knüller. Sie führte von Siggiewi, einem Dorf im südlichen Malta, im Landesinneren, zur Küste und zu den berühmten Dingli Cliffs.

Diese Klippen kann man auch von dem Ort Dingli direkt besuchen, aber der Weg hat sich so genial an die Klippen angeschlichen, dass ich sehr glücklich war, sie nicht gleich frontal über den üblichen Weg gesehen zu haben.

Dieser Wanderweg wird definitiv wiederholt und kommt auf meine Liste: Wege, die glücklich machen.

Am Anfang

Am Anfang war nicht das Wort sondern Leere. Die Leere, die ich vorfand hatte allerdings Vorbesitzer.

Das Haus, dass ich gemietet habe, ist eine echte Sensation. Dazu kann ich nur sagen: “Things fall into place”. Das Haus ist natürlich alles andere als perfekt, aber will ich das? Nichts schöneres als seltsame, halb fertige oder – noch besser – niemals fertig zu stellende Spielplätze.

Meine Kolleginnen vollbrachten das Wunder, ein altes maltesisches Townhouse für mich zu Miete zu finden. Miete günstig, Standort an einem Hub, also mit Busverbindungen in alle Richtungen. Was mir wieder beweißt, nicht so viel konkret rumwünschen, einfach werden lassen.

Das Haus verlangte mir einiges an Arbeit ab. Hatte den Plan aber so gelegt, dass ich am 15.5. ankam und noch Urlaub bis zum 31.5. hatte. Also genug Zeit um mich einzurichten.

Meine Habseligkeiten hatte ich schon vorausgeschickt. Irgendwie ein Zehntel von meinem Besitz in München. Unglaublich, wie viel in so eine 60 qm Wohnung passt. Habe viel verschenkt, verkauft und weggeschmissen. Einiges bei meinem Sohn im Keller gelagert. Bücher vor allem.

Also – da bin ich nun mit meinen Kartons in meinem neuen Haus in meinem neuen Land… aber erst mal eine Schale frische Erdbeeren genießen…

 

 

Angekommen

15.5.2018 – das ist ein historisches Datum in meinem Leben. Heute bin ich in Malta angekommen. Wie es dazu kam? Warum ich hier bin? Wie lange ich bleibe?

Wie es dazu kam: Es fühlt sich an, wie einem roten Faden zu folgen. Es ist einfach richtig, hierher zu kommen. Rational habe ich ein paar Erklärungsversuche, die spätestens dann versagen, wenn mich jemand fragt, wie oft ich denn schon auf der Insel war. Äh, ja. Zweimal. Vor zehn Jahren mal 5 Tage auf Urlaub, vor 3 Jahren 4 Tage auf Geschäftsreise.

Warum ich hier bin: Der rote Faden ist einerseits die Einfachheit und Folgerichtigkeit – es war “einfach” hierher zu kommen. Folgerichtig beruflich, die Aufgaben der Abteilung in der ich arbeitete, wurden ins Büro nach Malta transferiert. So konnte ich die Geschäftsleitung überzeugen, auch mich nach Malta zu versetzen.  Folgerichtig spirituell und energetisch – Malta hat die größte Anzahl und Dichte prähistorischer Tempel weltweit. Das macht Malta zu einem ausgesprochenen interessant schwingendem Ort. Über Art, Gründe, Herkunft, Sinn, Zweck gibt es wissenschaftlich wenig konkretes, in “spirituellen” Kreisen einiges an Theorien und Vermutungen. Also ein Spielplatz zum Hineinspüren und Herausfinden. Absolut ideal für mich!

Wie lange ich bleibe: Geplant bis zum Erreichen des Rentenalters, vorerst. Also 10 Jahre, bis ich 65 werde. Da Malta sehr klein ist und ich mich üblicherweise schnell langweile, weiß ich nicht, was ich nach den 10 Jahren mache. Energetisch ist Malta allerdings wie eine Zwiebel, was die geringe Oberfläche vervielfacht. Also weiß ich nicht, ob der Punkt der Langeweile in meiner üblichen Zeitspanne von 8-9 Jahren erreicht wird.